top of page

Brennnessel

Aktualisiert: 16. März


Die Brennnessel, die Königin unter den Wildpflanzen

Dieses Wunderwerk der Natur ist zwar äußerlich eine Kratzbürste aber es kommt ja immer darauf an was drin steckt, oder?


In der Keltischen Mythologie tranken Krieger vor dem Kampf einen Sud aus Brennnessel, um ihr Widerstandskraft und ihren Mut zu stärken.

In manchen Legenden heißt es, das die Brennnessel die Kraft aus der Erde speichert und an denjenigen weitergibt, die sie verdienen. In anderen, wer die Brennnessel bei sich trug, soll vor Unglück und Verzauberung geschützt sein. Früher banden die Bauern Brennsesselbündel an den Stalltür um das Vieh zu schützen. Oder am Johannistag wurde Brennnessel verbrannt um das Haus vor Hexen zu schützen.


Die Brennnessel hat seit Jahrtausenden etwas mit Stärke und Schutz zu tun. Und das schöne ist, man sieht ihr das nicht nur an, sondern spürt es auch wenn man sich auf sie einlässt.

 

Dieses wunderbare Kraut ist so vielseitig anwendbar wie kein anderes. Ob als Heilpflanze, Lebensmittel oder zum färben von Stoffen. Früher und mancher Orts sogar heute noch wurden/ werden die Fasern der Stängel zu Garn verarbeitet um Gewänder daraus zu machen. Auch Netze zum Angel oder Schiffstaue wurden daraus gemacht. Wenn Baumwolle knapp wurde hat man eben auf das zurück gegriffen was man hatte.


Auch die Vögel und Insekten wissen was gut ist. So ist Brennnessel Futterpflanze für Raupen und mehr als 30 Schmetterlings Arten.


Wo kommt der Brennnessel her und wie sieht er aus?


Auch die Vögel und Insekten wissen was gut ist. So ist Brennnessel Futterpflanze für Raupen und mehr als 30 Schmetterlings Arten.

Erste Faserfunde lassen darauf schließen das die Brennnessel den Menschen schon über 2000 Jahre begleitet. Die Brennnessel ist nicht schwer zu erkennen, mit ihren feinen Brennhaaren, die bei leisester Berührung brechen und Ameisensäure und Histamine an die Haut abgeben.

Wenn man sich Brennnessel in der Natur genau ansieht wird man feststellen das es unterschiedliche gibt. Es gibt weibliche und männliche, die immer in Verbund stehen. Man kann sich das so vorstellen, die Männlein stehen auf der einen und die Weiblein auf der anderen Seite. Die männlichen Pflanzen bilden Staubbeuten und Blüten aus und wenn die Reife erreicht ist, gibt es eine Explosion, und der Blütenstaub wird in die Luft geschleudert. Dann trägt der Wind es zu den weiblichen Fruchtknoten und bestäubt sie. Macht mal die Augen zu und stellt euch das im Kopf vor, einfach faszinierend. Die Stiele sind vierkantig und die Blätter grob gezackt, sie stehen paarweise am Stängel immer kreuzweise versetzt.


Wo findet man den Brennnessel?


Die Brennnessel wächst an Waldrändern und Lichtungen, Wegrändern und Brachflächen. Eigentlich überall dort w nährstoffreicher bis überdüngten Böden sind.


Giftige Doppelgänge:


Die Brennnessel ist leicht zu erkennen, aber vor allem junge Pflanzen können mit giftigen Arten verwechselt werden. Die beste Unterscheidung ist das Vorhandensein der Brennhaare – wenn es nicht brennt, ist es keine echte Brennnessel!


Die Geschichte der Brennnessel als Nahrungsmittel und in der Naturheilkunde


Als Nahrungsmitte:


Die Brennnessel gab es schon in der Steinzeit; also vor 10.000 Jahren das können heute Ariologen heute bestätigen. Das zeigten Funde von Brennsesselsamen und Blättern.


Von der Steinzeit bis heute hat sich nichts an der Zubereitung der Brennnessel verändert.

Schon als Kind hat meine Oma uns Suppe daraus gemacht oder die Brennnessel wie Spinat zubereitet. Man kann die Brennnessel vom der Spitze bis zu Wurzel verwenden.


Ich sammle die Blätter von März bis November, die Samen von Juli bis Oktober und die Wurzeln grabe ich ab Oktober aus. Aber das kommt natürlich auf das Klima an das bei euch zuhause herrscht.


Ich muss immer schmunzeln wenn ich Artikel lese wo steht, „die Brennnessel das neue Superfood von heute“, neu wirklich? Seit wir mal ehrlich die Brennnessel wurde im laufe der Zeit zum „arme Leute essen“ degradiert und das hat sie nicht verdient.


In der Naturheilkunde:


Auch in der Naturheilkunde gehört die Brennnessel zu den ältesten und vielseitigsten Heilpflanzen der Menschheitsgeschichte. Sie wurde in fast allen Kulturen als blutreinigendes, entzündungshemmendes und stärkendes Mittel genutzt. Besonders bekannt ist ihre Verwendung gegen Gelenkbeschwerden, Hautkrankheiten und zur allgemeinen Kräftigung.


Wenn man sich die Inhaltsstoffe ansieht, stellt man fest das ich nicht übertreibe, die Brennnessel ist ein Wunderwerk. Es ist ein Potporie an vielen wichtigen Stoffen die unser Körper benötigt.


Vitamine: Vitamin C (Ascorbinsäure), Vitamin B3 (Niacinäquivalent), Beta-Carotin, Vitamin E, Vitamin B3 (Niacin, Nicotinsäure), Vitamin A (Retinoläquivalent), Vitamin B5 (Pantothensäure), Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B6 (Pyridoxin), Vitamin B2 (Riboflavin), Folsäure, Vitamin B7 (Biotin)


Mineralstoffe: Calcium, Kalium,Chlorid, Phosphor, Natrium, Magnesium, Schwefel


weitere Inhaltsstoffe: Histamine, Acetylchoin, Aminosäure, Flavonoide, Gerbstoffe, Chlorophyll


Ich verwende die Brennnessel als Lebensmittel, Heilkraut und im Garten als natürlichen Dünger.


Comments


bottom of page