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Bärlauch (Allium ursinum)


Die ganze Lichtung riecht nach Bärlauch

Es hat eine Weile gedauert, bis ich ihn hier bei uns in der Nähe finden konnte, aber dank eines wunderbaren Tipps (danke, liebe Manu!) habe ich nun endlich Bärlauch entdeckt. Sonst hätte ich bis Juni warten müssen, um an meinen geheimen Ort in den Bergen zu gelangen, an dem er wächst.


Früher wurde aus Bärlauch ein Liebestrank gemacht, um die Sinnlichkeit zu stärken. Er sollte Dämonen vertreiben und musste vor der Walpurgisnacht gesammelt werden, da er sonst seine Zauberkraft verlor. Eine Suppe aus Bärlauch, gekocht in der Walpurgisnacht, hielt die bösen Geister fern. Ob das heute noch so ist, wer weiß…


In der Heilkunde des Mittelalters spielte der Bärlauch eine bedeutende Rolle – man nannte ihn „Herba Salutaris“, die Heilpflanze schlechthin. Heute nutze ich ihn nicht direkt als Heilpflanze, sondern er ist ein fester Bestandteil unserer Ernährung geworden. Denn wir wissen alle, wie viel wir schon mit einer gesunden Ernährung für unser Wohlbefinden tun können.


Wo kommt der Bärlauch her und wie sieht er aus?


Du kannst Bärlauch von der Zwiebel bis zur Blüte verwenden.

Bärlauch stammt ursprünglich aus Europa und gehört zur Familie der Zwiebelgewächse. Er ist mit Schnittlauch, Knoblauch und der Zwiebel eng verwandt. Aus einer länglichen Zwiebel, die von durchsichtigen Häuten umgeben ist, wächst ein Stängel, der bis zu 25 cm hoch werden kann und mit weißen, sternförmigen Blüten in einer Scheindolde ziert. Die langen, lanzettlichen Blätter wachsen aus der Erde und verströmen den typischen Knoblauchduft, besonders wenn du sie zwischen den Fingern zerreibst.

Du kannst Bärlauch von der Zwiebel bis zur Blüte verwenden. Die Blätter werden zwischen März und April gesammelt, noch bevor die Pflanze zu blühen beginnt, und die Knospen kannst du ernten, bevor sie aufgehen. Die Zwiebel hingegen wird erst im Hochsommer geerntet, wenn das Kraut abgestorben ist. Aber ich persönlich finde es schade, auch die Zwiebel zu ernten, da sonst im nächsten Jahr an diesem Standort nichts mehr wächst.

Bärlauch lässt sich gut erkennen – zum einen an seinem unverwechselbaren Geruch, zum anderen an seinem Geschmack. Wenn du ein Blatt abbrichst, hörst du das typische „Knacken“. Die Blätter sind länglich und lanzettlich, häufig hängen sie seitlich herab. Auf der Unterseite sind sie matt und etwas heller als oben. Wenn du die Blätter mehrmals mit den Fingern von unten nach oben streichst, rollen sie sich ein und erzeugen einen „quietschenden Ton“.


Wo findet man den Bärlauch?


Bärlauch wächst besonders gern in krautreichen, schattigen Laubwäldern, auf feuchten, nährstoffreichen Böden. Diese Plätze findest du vor allem in Schluchten, Bachtälern oder Auwäldern entlang von Flüssen.


Doppelgänger:


Bei Bärlauch muss man besonders vorsichtig sein, da es einige giftige Doppelgänger gibt.

Bei Bärlauch muss man besonders vorsichtig sein, da es einige giftige Doppelgänger gibt. Dazu gehören Maiglöckchen, Herbstzeitlosen, Aronstab und Salomonsiegel. Wenn die Blätter keinen typischen Knoblauchgeruch haben, lasse sie besser stehen.







Bärlauch für die Gesundheit


Im Bärlauch stecken viele Vitamine und Mineralstoffe die wir brauchen. Vitamin C, Vitamin A, Eisen, Kalium, Vitamin B1, Vitamin B6, Mangan, Magnesium, Calcium und Phosphor.


In 100g Bärlauch befindet sich 150% mehr Vitamin C, wie der angegebene Tagesbedarfs eines Erwachsenen. Um dieselbe Menge Vitamin C mit dem Genuss von Orangen zu erreichen müsste man zweieinhalb Früchte essen.


Die gesundheitliche Wirkung verdankt er aber nicht nur seinen Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen, sondern auch den enthaltenen sekundären Pflanzenstoffen.

Es sind rund 30.000 verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe entdeckt worden, die sich alle auf die eine oder andere Weise in Sachen Gesundheit nützlich machen. Manche wirken z. B. antibakteriell oder antiviral, andere entgiftend, krebshemmend und immunstärkend und wieder andere anregend auf das Verdauungssystem.


Wie in allen Zwiebelgewächse gibt es auch im Bärlauch verschiedene Schwefelverbindungen wie z. B. das Alliin, eine schwefelhaltige Aminosäure.


Gerade diese Schwefelverbindungen sind gut für Gelenke und Knorpel. Schwefel wirkt entgiftend, ist am Aufbau vieler Proteine und Enzyme beteiligt und sorgt für bewegliche Gelenke, da er entzündungshemmend und abschwellend wirkt sowie zeitgleich weiteren Knorpelabbau verhindert. Aber auch für die Insulinproduktion und ein funktionstüchtiges Immunsystem wird Schwefel benötigt.


Sobald man den wilden Knoblauch pflückt oder in der Küche schneidet, werden in der Pflanze Zellen zerstört. Auf diese Weise kommt das schwefelhaltige Alliin in Kontakt mit dem ebenfalls enthaltenen Enzym Allinase. Dieses wandelt das Alliin in Allicin um. Erst dieses Allicin ist nun für den typischen Bärlauch bzw. Knoblauchduft verantwortlich.

Allicin ist vor allem für seine keimtötende und antibakterielle Wirkung bekannt. Es gilt als natürliches Antibiotikum und wirkt gegen ein breites Spektrum an Krankheitserregern wie etwa Bakterien und Pilze. Darüber hinaus reguliert es zu hohe Cholesterinwerte und ist ein bewährtes Mittel gegen Arteriosklerose, weshalb es Herzinfarkte und Schlaganfälle vorzubeugen hilft. Aber auch gegen verschiedene Krebsarten ist Allicin wirksam.

Besonders in der Zeit vor der Blüte ist der Schwefelgehalt im wilden Knoblauch am höchsten. Darum sollten Sie ihn am besten sammeln, bevor er aufblüht, obwohl er natürlich auch während der Blütezeit immer noch eine Vielzahl an gesunden Schwefelverbindungen enthält.

Wer entgiftend möchte und ein Frühjahreskur macht, sollte auf Bärlauch zurückgreifen. Die Entgiftend wirkt in der Kombination aus Vitamin C, Chlorophyll, Schwefel und vielen weiteren bärlauchtypischen Pflanzenstoffen. Sie alle unterstützen die Ausleitung von Giftstoffen, Schwermetallen und Kanzerogenen.

Zum Beispiel, Chlorophyll der grüne Pflanzenfarbstoff, ist eine der besten Substanzen überhaupt, wenn es darum geht, unsere Gesundheit zu unterstützen und bestmöglich zu erhalten. Bärlauch weist nun einen relativ hohen Gehalt an Chlorophyll auf. Chlorophyll ist nah verwandt mit einem Stoff aus dem menschlichen Blut: dem Hämoglobin. Hämoglobin ist der rote Farbstoff des Blutes und für den Transport von Sauerstoff zu unseren Zellen verantwortlich. Chlorophyll und Hämoglobin unterscheiden sich nur durch eine Kleinigkeit: Anstelle des Eisenmoleküls im Zentrum des Hämoglobins enthält Chlorophyll ein Magnesiummolekül. Aus diesem Grund wird Chlorophyll oft als "grünes Blut" bezeichnet.


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